Therapeutisches Klettern für brustkrebsbetroffene Frauen
Neues befristetes Angebot
28. August 2010
Klettern in der Therapie
Klettern ist in den letzten Jahren als Freizeitsport immer beliebter geworden und findet auch in der Therapie zunehmend Anwendung. Die Einsatzbereiche sind dabei sehr verschieden, es wird in der psychomotorischen Therapie von Kindern und Jugendlichen, in der Suchttherapie, in der Therapie verschiedener psychologischer Krankheitsbilder und immer mehr auch in der neurologischen und orthopädischen Rehabilitation eingesetzt. Der Unterschied zum Sportklettern besteht in verschiedenen Faktoren. Der Leistungsgedanke, z.B. eine Route in einem bestimmten Schwierigkeitsgrad zu schaffen, wird in der Therapie nicht durchgesetzt, vielmehr werden Anforderungen, Erwartungen und Ziele an das Krankheitsbild und an die individuellen Voraussetzungen angepasst. Es wird entweder an der Boulderwand geklettert, d.h. an einer ca. 2 m hohen Kletterwand ohne Sicherung durch ein Seil, stattdessen „spottet“ die sichernde Person, steht also hinter der Kletternden um diese im Fall eines Sturzes abzufangen, oder es wird im „Toprope“ geklettert, wobei das Sicherungsseil oben durch einen Haken umgelenkt wird. Dadurch werden größere Sturzhöhen vermieden, weshalb die Verletzungsgefahr sehr gering ist, zudem können durch die spürbare Verbindung zwischen der sichernden Person und der Kletterin Ängste abgebaut werden.
Durch verschiedene Übungsformen können je nach Erkrankung unterschiedliche Bereiche betont angesprochen und trainiert werden, z.B. bei Rücken-, Knie- oder Schulterbeschwerden. Das therapeutische Klettern hat gegenüber konventionellen Trainings- und Therapiemethoden verschiedene Vorteile. Die Compliance, d.h. die Motivation während einer Therapie diese auch durchzuführen und auch danach weiter zu verfolgen, scheint beim Klettern höher als z.B. beim Gerätetraining zu sein. Hinzu kommen Erfolgserlebnisse, wenn z.B. eine bestimmte Höhe oder eine schwierige Stelle überwunden wurde. Zudem werden beim Klettern muskuläre Dysbalancen ausgeglichen, der Gleichgewichtssinn geschult und die gesamte Muskulatur trainiert. Dazu werden durch die nicht alltäglichen Bewegungen sowie den Rahmenbedingungen, wie der Höhe oder sich der sichernden Person anvertrauen, neue Bewegungs- und Körpererfahrungen ermöglicht.
Im Rahmen meiner Magisterarbeit untersuche ich das Thema Klettern in der Therapie. Vor zwei Jahren habe ich einen Kletterschein innerhalb meines Sportstudiums an der Universität Göttingen erlangt und während meines Praktikums im Rehazentrum Bad Pyrmont zahlreiche praktische Erfahrungen zum Therapeutischen Klettern sammeln können. Ab September werde ich mit Teilnehmerinnen der Gruppe „Horizonte“ für vier Wochen ein Kletterprogramm durchführen und evaluieren.
Gruppe 1: donnerstags, 10 Uhr, am 16.9., 23.9., 30.9. und 7.10.
Gruppe 2: donnerstags, 13 Uhr, am 23.9., 30.9., 7.10. und 14.10.
Falls Sie Fragen haben sollten, können Sie sich gerne an mich wenden, entweder per Email an: britta.hoyer@stud.uni-goettingen.de oder telefonisch unter: 0551-27679616 oder 0172-5791904 (wenn Sie mir eine Nachricht mit Telefonnummer hinterlassen rufe ich Sie auch gerne zurück)
Britta Hoyer
Studentin der Sportwissenschaften
Georg-August-Universität Göttingen