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Herzkissen aus Göttingen helfen Brustkrebs-Patientinnen

Frauen, die eine Brustkrebs-OP hinter sich haben, haben oft erhebliche Schmerzen. Linderung verschaffen sogenannten Herzkissen, die in Göttingen genäht werden.

Göttingen, 15. Februar 2018

Allein in der Uni-Stadt werden jährlich mehrere hundert dieser Kissen benötigt: An der Universitätsmedizin (UMG) gibt es ein zertifiziertes Brustzentrum, in dem Frauen aus der Region behandelt werden. Bei dem Kissenprojekt gibt es eine enge Zusammenarbeit mit dem Verein Horizonte, der Frauen mit Brustkrebs unterstützt. Horizonte brachte die Herzkissenaktion aus anderen Städten mit und stellte unter anderem Schnittmusterbogen zur Verfügung.

Heike Peinemann und Ulrike Germroth hatten bei einem Nähkurs die Idee, sich ehrenamtlich zu engagieren. Beide arbeiten im Göttinger Handarbeitsgeschäft Nadelzeile an der Groner Straße. Das Problem: Es fehlen fleißige Hände, die beim Nähen von Nachschub für die Herzkissenaktion helfen können. Die Kissen gehen regelmäßig an betroffene Patientinnen. „Man muss dafür gar nicht nähen können“, sagt Peinemann. Es werden Ehrenamtliche gesucht, die mit der Schere schneiden, Formen auf dem Stoff vormalen, bügeln oder Watte in die Herzen stopfen wollen. Das Herzkissen wird von den Patientinnen unter dem Arm getragen. Es soll helfen, den Druckschmerz nach Operationen ein wenig zu lindern. Durch die spezielle Form der Kissen können sie ganz bequem unter der Achselhöhle getragen werden. Das Kissen erleichtert das Liegen und bietet Schutz vor Stößen oder plötzlichen Bewegungen. Die bunten Kissen, die von Göttingen aus auch in andere Kliniken der Region gehen, werden kostenlos abgegeben.

Freuen sich auf weitere Mitstreiter bei der Herzkissenaktion: (von links) Sabine Harms, Ulrike Germroth und Heike Peinemann.

Freuen sich auf weitere Mitstreiter bei der Herzkissenaktion: (von links) Sabine Harms, Ulrike Germroth und Heike Peinemann.

Symbol für Hoffnung

„Neben dem praktischen Sinn sind die Kissen ein Symbol für Hoffnung und Zuversicht und zeigen den betroffenen Frauen, dass jemand an sie denkt“, sagt Ulrike Germroth. Sowohl bei den Stoffen für die Herzen als auch bei der Füllung werden besonders schadstoffarme Materialien verwendet. Außerdem sind die Kissen waschbar. Bei der Finanzierung der „Rohstoffe“ gibt es Unterstützung Alexander Meywirth, Inhaber des Geschäfts Nadelzeile, sowie von einem Vliesstoff-Hersteller.

Regelmäßige Aktionen

Die Näh-Aktionen finden regelmäßig alle sechs Wochen in dem Göttinger Handarbeitsgeschäft statt.
Dabei kommt auch der Spaß nicht zu kurz. Die nächsten Termine finden am Donnerstag, 8. März, am Dienstag, 10. April sowie am Donnerstag, 17. Mai und 28. Juni, statt. Während der zweistündigen Aktion, die immer um 18 Uhr beginnt, werden gut ein Dutzend Kissen fertig. Mitbringen müssen die Teilnehmer nichts, aber über Anmeldungen vorab würden sich die Organisatorinnen vom Handarbeitsgeschäft um Filialleiterin Sabine Harms freuen.

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