Auszeichnung für soziales Engagement
Margitta Degener erhält die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Göttingen, 18. Januar 2017
Brustkrebspatientinnen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, hat sich der Verein Horizonte Göttingen zur Aufgabe gemacht. Für ihr soziales Engagement, im Besonderen für die Arbeit im Verein, wird der Vorsitzenden, Margitta Degener, am Sonnabend das Bundesverdienstkreuz verliehen
Brustkrebs sei nach wie vor ein sensibles Thema, das tabuisiert wird. „Die Öffentlichkeitsarbeit ist schwierig, daher freue ich mich umso mehr über die Auszeichnung, denn so erhält das Thema auch in der breiten Öffentlichkeit Aufmerksamkeit“, erklärt die Vereinsvorsitzende Degener.
Wegen „eigener Betroffenheit“ sei der Verein vor rund zehn Jahren entstanden, erzählt die Bovenderin. Als sie damals an Brustkrebs erkrankt sei, habe sie sich gefragt, wie Frauen mit der gleichen Erkrankung besser betreut werden könnten. „Wenn man diese Diagnose erhält, prasseln so viele Dinge auf einen ein. Man muss das innerhalb kurzer Zeit verdauen und viele Entscheidungen treffen. Eine Unterstützung dabei ist enorm wichtig“, erläutert sie. Auf ihre Initiative hin wurde schließlich der Verein Horizonte Göttingen gegründet. Heute ist die 59-Jährige geheilt, sagt sie.
Degener ist Gründungsmitglied des Vereins, der derzeit 50 bis 60 Brustkrebspatientinnen betreut. Mit seinen Angeboten wie Gesprächskreisen, Sportangeboten und Informationsveranstaltungen wolle Horizonte Göttingen betroffene Frauen unterstützen. Patientinnen emotional zu unterstützen und sie während der gesamten Zeit der Erkrankung zu begleiten, ist Degener dabei besonders wichtig. „Sie sollen sich mit ihren Ängsten und Sorgen nicht alleine gelassen fühlen“, erklärt Degener. Mit ihrer Arbeit im Verein wolle sie an Brustkrebs erkrankten Frauen „Mut machen, um wieder zurück ins Leben zu finden“.
Zusätzlich könnten die Patientinnen die Dienste einer ambulanten „Breast and Cancer Care Nurse“ in Anspruch nehmen. Diese speziell ausgebildete Krankenschwester betreue die Patientinnen nach der stationären Behandlung. So begleite sie betroffene Frauen beispielsweise zu Arztterminen, besuche sie zu Hause, oder informiere sie über Angebote für Patientinnen. „Dieses Modell ist aus der Vereinsarbeit entstanden“, sagt Degener, die weitere Projekte für den Verein plant.
Aus dem Göttinger Tageblatt am Mittwoch 18. Januar 2017